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Was ist die MPU

Was ist die MPU

Was ist die MPU genau? Zu viele Punkte gesammelt oder nach Alkohol- bzw. Drogenkonsum trotzdem selbst nach Hause gefahren? Spätestens die Konfrontation mit der Polizeistreife  ruft in Erinnerung, dass dies wohl kein Kavaliersdelikt ist. Nach Gerichtsurteil, Strafe und Fahrverbot wird den meisten erst klar, dass solches Verhalten doch Menschenleben gefährden kann. Zwölf Wochen vor Ablauf der Sperrfrist kann der Antrag auf Erteilung einer neuen Fahrerlaubnis gestellt werden. War der Verstoß schwerwiegender oder wurde man schon mal erwischt, kann die Behörde eine – natürlich „freiwillige“ – MPU zur Bedingung machen. So beginnt nach der Sperrfrist der eigentliche Kampf um die Fahrerlaubnis.

Führer eines Kraftfahrzeuges müssen körperlich und charakterlich dazu geeignet sein. So schreibt es der Gesetzgeber vor. Was im Regelfall nach Erreichen der Altersgrenze und Ablegung einer Fahrprüfung von der Behörde einmal als gegeben angenommen wurde, muss nun aber im neuen Anlauf bewiesen werden. Der Volksmund nennt es scherzhaft „Idiotentest“, für Betroffene kann es aber ganz unlustig zur argen Belastungsprobe werden. Spätestens jetzt ist der Spass zu Ende! Vielen wird nun klar, wie wertvoll die leichtfertig aufs Spiel gesetzte Fahrerlaubnis wirklich war.

Die Untersuchung selbst führen Ärzte und Psychologen einer autorisierten Prüfstelle (in der Regel der TÜV) durch. Der Proband muss in Fragebögen und Gesprächen Auskunft über frühere und gegenwärtige Erkrankungen geben. Dabei sind besonders nach Alkoholdelikten Angaben zu Medikamenten wichtig, die sich auf die Leberwerte auswirken können. Im psychologischen Teil soll der soziale, persönliche und berufliche Hintergrund beleuchtet werden. Dabei erfährt vor allem auch die Selbsteinschätzung der Tat Bedeutung, ob es bereits ähnliche Vorfälle gab und welche Umstände dazu führten.

Schummeln gilt dabei nicht, generell sollte man alle Fragen ehrlich beantworten! Mit Lügen, Schutzbehauptungen, Ausflüchten oder Herabspielen der eigenen Verantwortung erreicht man nur das Gegenteil. Man sollte zu selbst verschuldeten Problemen stehen und ggf. auch Therapiebereitschaft signalisieren. In jedem Fall tut vorab eine eingehende Beratung Not. Für die medizinische Seite kann ein Gespräch mit dem Hausarzt hilfreich sein. Unterstellt die Behörde alleine anhand der Promillezahl oder besonders risikolastiger Auffälligkeit im Straßenverkehr schon ein psychisches Problem, so wird man kaum um eine psychologische Beratung herum kommen – auch wenn man sich selbst keineswegs als „Idiot“ fühlt. Wer notwendige Therapiestunden schon vor dem Prüftermin geleistet hat, kommt auf jeden Fall mit besseren Karten daher. Manch einem werden jedoch erst durch Nichtbestehen der MPU eigene Defizite klar. Wer ehrlich zu sich selbst ist und ein handfestes Problem bereits während der Sperrfrist erkannt hat, sollte dann auch mit der Behandlung nicht lange zögern.

Glauben Sie nicht den selbsternannten MPU-Experten, die nur ihr Bestes wollen!
Es gibt keine 100-prozentige Erfolgsquote.